Verfahren zur reproduzierbaren Erzeugung von definierten Knochenfrakturen

Die RIMASYS GmbH entwickelte ein Verfahren zur standardisierten und reproduzierbaren Herstellung von realitätsnahen Verletzungen am anatomischen Präparat mit einem geschlossenen Weichteilmantel.

Die Idee entstand, da zur Ausbildung von medizinischem Personal sowie zur Entwicklung und Testung von Implantaten und OP Werkzeugen ein großer Bedarf an realitätsnahen, traumatisierten anatomischen Präparaten besteht. Bisher werden Traumata mit einer Säge bzw. einem Hammer gesetzt. Diese Verletzungen sind in den meisten Fällen realitätsfern und das Präparat wird von außen massiv vorgeschädigt.

Mit dem Verfahren ist es erstmals möglich, spezifische und gezielte Verletzungen am anatomischen Präparat nach medizinischer Klassifikation (vgl. u.a. AO Klassifikation) herzustellen. Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Frakturbilder der Knochen und die Begleitverletzungen der Weichteile entsprechen der Wirklichkeit eines realen Patienten.

Die Erzeugung der Traumata läuft nun maschinell ab und wurde erfolgreich getestet. Somit können reproduzierbare Verletzungen hergestellt werden. Reale und chirurgisch relevante Verletzungen werden je nach Evidenz gelistet und definiert. Der einzelne Verletzungshergang jedes Traumas wird dabei umfassend erforscht.

Aus ersten Berechnungen werden biomechanische Modelle zum Verletzungshergang aufgestellt und die wirkenden physikalischen Parameter analysiert (Art des Sturzes, Auftreffwinkel der Extremität und der trägen Masse, Höhe und Richtung der Energie und der Kräfte, Reaktion des muskuloskelettalen Systems). Aus diesen Modellen werden Parameter abgeleitet, die für eine maschinelle Simulation der Verletzung in einer Maschine genutzt werden.

In Folge dessen kann die Fort- und Weiterbildung von Chirurgen verbessert werden. Osteosynthesesysteme, OP-Werkzeuge und Prothesen können gleichsam in realistischerer Anwendung entwickelt werden. Als langfristige Ziele kann die Behandlung von Patienten verbessert und darüber hinaus die Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden.

Im Rahmen der Förderung durch WIPANO Unternehmen erfolgten eine nationale (DE 11 2016 003246,3) und eine internationale) PCT/EP2016/068217) Anmeldungen.

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