Schwimmkörper für Solarstromerzeugung – Praxisbeispiel 33

Realisierungskonzept

Durch die go-inno-Beratung konnte der Kiesbaggerei Lahde GmbH & Co. KG für die Realisierung eines nachhaltigen Schwimmkörpers für Photovoltaik-Anlagen ein Lösungsweg aufgezeigt werden. Nach einer ersten Abschätzung potenzieller Marktchancen und technischer Machbarkeit wurde durch das Beratungsunternehmen GBH Consulting GbR ein detaillierter Umsetzungsplan inklusive technischer, betriebswirtschaftlicher sowie organisatorischer Arbeitspakete erstellt.

Schwimmkörper für Solarstromerzeugung
© GBH Consulting GbR
Schwimmkörper für Solarstromerzeugung

Die Projektidee

Bereits vor 10 Jahren machte sich der Inhaber der Kiesbaggerei Lahde GmbH & Co. KG erste Gedanken zu schwimmenden Photovoltaik-Anlagen auf ungenutzten Wasserflächen, um damit den Energiebedarf des Unternehmens zu decken. Mittlerweile verfolgt die Kiesbaggerei das konkrete Ziel, einen eigenen Schwimmkörper auf Beton-Basis zu entwickeln, um diesen als Plattform für hocheffiziente Photovoltaik-Anlagen auf brachliegenden Gewässern einsetzen zu können. Da das Unternehmen großen Wert auf die Nutzung unbedenklicher Werkstoffe legt, um die Renaturierung seiner Gewässer nicht zu gefährden, wird eine Alternative zu bisher eingesetzten Lösungen angestrebt, die größtenteils auf Basis von Metallen und Kunststoffen gefertigt sind.
Der zu entwickelnde Schwimmkörper soll deshalb umweltschonende Komponenten enthalten. Durch Verwendung eines neuartigen Betonlacks soll dieser Hohlkörper mindestens die gleichen Eigenschaften an Stabilität und Lebensdauer aufweisen können wie konventionelle Schwimmkörper. Die durch den Betonlack entstehende Schutzschicht soll verlässlich vor Wassereinfluss schützen und eine Diffusion der Stoffe verhindern, um Gewässer nicht zu verunreinigen. Der zu entwickelnde Schwimmkörper sollte mit möglichst wenig personellem Aufwand installiert werden können und wartungsarm sein.

Die Herangehensweise

Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung von Technologien im Marktumfeld der Photovoltaik, war es in einem ersten Schritt notwendig, den aktuellen Markt zu analysieren und die vorhandenen Rahmenbedingungen zu prüfen. Hierzu wurde das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) autorisierte Beratungsunternehmen GBH Consulting GbR beauftragt, eine Potenzialanalyse zu erstellen. Diese Marktanalyse ergab, dass es sich um ein vielversprechendes Zukunftsthema mit großem Wachstumspotenzial handelt. Aufbauend auf dieser positiven Markteinschätzung, wurde die Realisierung der geplanten Schwimmkörper-Entwicklung vorangetrieben. Hierzu erfolgte eine weitere Beauftragung von GBH Consulting zur Vorbereitung und Vertiefung eines Realisierungskonzepts. Dabei ging es vor allem um die Erstellung eines konkreten Umsetzungsplans für eine „Schritt-für-Schritt“-Realisation des Vorhabens.
Hierzu wurden technische, kaufmännische sowie organisatorische Arbeitspakete definiert. Unter anderem ging es bei der Vorbereitung dieser Arbeitspakete um die Definition von technischen Zielsetzungen und geeigneten Produktionsmethoden. Des Weiteren wurde ein Kostenplan erstellt sowie nach benötigten Teilprodukten oder Kooperationspartnern zur Realisierung der Schwimmkörper recherchiert. Auch potenzielle technische und wirtschaftliche Risiken wurden herausgearbeitet. Ebenfalls fand eine Aufwandsermittlung ggf. nötiger Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten statt.

Zentrale Vorteile sehen wir vor allem in einer Kiesgewinnung mit energetischer Eigenversorgung, die durch den neuartigen Schwimmkörper realisiert werden kann. Alte und neu entstehende Baggerseen können damit einen Beitrag für eine CO2-Reduktion leisten.
Albert Brunkhorst, Geschäftsführer Kiesbaggerei Lahde

Der Lösungsansatz

Die Entwicklung eines nachhaltigen Schwimmkörpers kann der Kiesbaggerei eine regenerative Energieumwandlung auf ungenutzten Seeflächen ermöglichen und die Bemühungen des Unternehmens im Bereich der ressourcenschonenden Rohstoffbeschaffung vorantreiben. Die CO2 verträgliche Kiesgewinnung könnte auch für potenzielle Kunden der Kiesbaggerei in Zukunft ein ausschlaggebender Auftragsgrund werden.
Zusätzlich zum Kerngeschäft können sich neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben: Neben ihrer Funktion als Unterkonstruktion für Photovoltaik-Anlagen könnten sich der Kiesbaggerei neue Vermarktungschancen eröffnen, bspw. als schwimmende Plattformen für Krane oder Laufwege für Bootsanleger.

Der Gutscheinvorteil

Durch die genutzten Innovationsgutscheine und die damit geförderten Einsätze des Beratungsunternehmens GBH Consulting, steht der Kiesbaggerei Lahde nun ein ausführlicher Umsetzungsplan zur Realisierung der nachhaltigen Schwimmkörper für Photovoltaik-Analgen zur Verfügung. Hierbei geht es um konkrete Umsetzungsschritte und Analysen in technischer und betriebswirtschaftlicher Hinsicht sowie um detaillierte Empfehlungen für eine Anschlussförderung zur Produktentwicklung.
Mittlerweile liegt bereits eine abgeschlossene Durchführbarkeitsstudie zur Projektfortführung im Förderprogramm ZIM vor. Die Beantragung einer Anschlussförderung der Projektumsetzung als ZIM-Einzelprojekt ist bereits erfolgt.

Für die geplante Entwicklung der Schwimmkörper sind erhebliche Investitionen in Technik und Personal erforderlich. Dieser anspruchsvolle Umfang des Projekts konnte detailliert abgesteckt werden. Dank go-inno kann das Projekt nun in die erfolgsversprechende Umsetzungsphase eintreten.
Marc-Philipp Graf von Bethusy-Huc, Geschäftsführer GBH Consulting GbR

Die Innovationsberatung auf einen Blick

Branche: Bautechnologien

Beratungsleistung:

  1. Erstellung technischer Arbeitspakete
  2. Darstellung der kaufmännischen und organisatorischen Arbeitspakete
  3. Definition technologischer und wirtschaftlicher Risiken
  4. Fördermittelevaluierung

Mehrwert: Dem Unternehmen steht nun ein detaillierter Umsetzungsplan zur Verfügung, der konkrete Handlungsanweisungen für eine erfolgreiche Realisierung bereithält.

Zeitlicher Umfang: 28 Beratertage