Meldung
25.07.2014

Der 2.000ste ausgezahlte go-innovativ-Gutschein ging an die Schweiher Werkzeugbau GmbH & Co. KG

Die Schweiher Werkzeugbau GmbH & Co. KG, gegründet 1996, ist ein Familienunternehmen mit acht Beschäftigten, insbesondere Werkzeugmacher, und Zulieferer für den Maschinenbau. Das Ziel der Beratung war ein Realisierungskonzept zur Entwicklung eines Verfahrens zum Schlichten von Bohrungen mit unterbrochenem Querschnitt. Eingesetzt werden soll dieses Verfahren bei der Fertigung von Zylindern für Doppelwellen- und Ringextruder. Hierfür sind momentan mehrere aufeinanderfolgende, aufwändige Bearbeitungsschritte notwendig. Die Idee des Innovationsprojekts war es, all diese Arbeitsstufen in einem Werkzeug zu vereinigen.

Schweiher Werkzeugbau
Alexander Schweiher, Geschäftsführer der Schweiher Werkzeugbau GmbH & Co. KG
© Schweiher Werkzeugbau GmbH & Co. KG
Schweiher Werkzeugbau

Das Interview führte Margit Raupach, EuroNorm GmbH mit Frank Meister, Geschäftsführer des autorisierten Beratungsunternehmens ATeNe GmbH, das die Schweiher Werkzeugbau GmbH & Co. KG beraten hat.

Herr Meister, das Unternehmen Schweiher Werkzeugbau GmbH & Co. KG erhielt den 2000. ausgezahlten go-innovativ-Gutschein im Programm BMWi-Innovationsgutscheine (go-Inno). Ihr Unternehmen hat die Beratung durchgeführt. Wie konnten Sie dem Unternehmen weiterhelfen?

Wir wurden von einem anderen Unternehmen, das wir beraten hatten, empfohlen. Nach einem ersten „Schnuppertermin“ erteilte uns die Schweiher Werkzeugbau GmbH & Co.KG den Beratungsauftrag. Inhalte waren eine Einschätzung der Risiken, eine Marktanalyse und insbesondere ein strukturiertes Pflichtenheft. Nach Abschluss der erfolgreichen Beratung beantragte das Unternehmen Mittel aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand und freute sich im Frühjahr 2014 über den Zuwendungsbescheid.

Ein Qualitätssiegel für autorisierte Beratungsunternehmen: Warum ist das wichtig? Profitieren Sie davon?

Die Beratungsunternehmen werden nach strengen Qualitätskriterien ausgewählt und autorisiert. Das sichert eine gleichbleibende qualifizierte Beratung nach hohen Standards. In den Beratungsagenturen gibt es das gleiche Verständnis von technisch-fachlichen Unternehmensprozessen, es liegt das gleiche Innovationsverständnis vor. Wir achten darauf, dass das innovative Produkt marktfähig ist, es geht also nicht um super technische Lösungen, die keiner braucht.

In unserem Netzwerk profitieren wir sehr von den Kompetenzen der anderen Berater, beispielsweise durch den jährlichen Erfahrungsaustausch und von den Tools, die wir gemeinsam in der AG Qualitätssicherung erarbeitet haben. Letztere sind bei der Einstellung neuer Beraterinnen und Berater sehr hilfreich. Natürlich ist auch die Autorisierung durch das BMWi ein guter „Türöffner“. Hier spielt Seriosität und Neutralität eine wichtige Rolle, denn Beratung ist Vertrauenssache.

Beratene Unternehmen geben den go-Inno-Beratungsunternehmen sehr gute Noten : 74 Prozent sind mit dem Erreichen der Beratungsziele sehr zufrieden, 25 Prozent zufrieden. Wie schaffen Sie es, immer wieder so gute Bewertungen zu bekommen?

Ich denke, es ist das sehr hohe technische Potenzial in den Beratungsunternehmen. Sehr viele Kolleginnen und Kollegen sind technische Ingenieure, haben vorher in Entwicklungsabteilungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen gearbeitet oder als Gutachter bei Förderbehörden. Es ist ein „Rundumpaket“ aus langjährigen Erfahrungen im Innovationsprozess und technischem Know-how.

Wann sollte ein Unternehmen eine go-Inno-Beratung in Anspruch nehmen?

Das lässt sich schnell beantworten: Der Unternehmer sieht hohe Risiken bei der Umsetzung eines Innovationsprojekts. Er ist unsicher, ob das Produkt marktfähig ist. Er hat keine bis kaum Erfahrungen in der Umsetzung von Entwicklungsprozessen und es fehlen personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen.

Frank Meister
Frank Meister, Geschäftsführer der ATeNe GmbH
© ATeNe GmbH
Frank Meister

Sie sind seit dem Jahr 2000 Berater im Programm Innovationsmanagement. Was waren Ihre wichtigsten Erfahrungen?

Oh, da gibt es viele. Aber eine wichtige Erfahrung war die Erkenntnis, dass Unternehmen unter 100 Beschäftigten in der Regel nicht die Kraft und die Zeit haben, Innovationen selbst zu managen – die Ressourcen der Unternehmen sind einfach zu dünn. Hier unterstützt das Programm go-Inno an der richtigen Stelle. Zum anderen sind die Unternehmen dankbar, da sie von der 50-Prozent-Förderung profitieren. Sie sparen Ressourcen, nämlich Zeit und Geld. Und „last but not least“: die Beratung macht mir nach so vielen Jahren immer noch Spaß.

Frank Meister

Als Diplom-Ingenieur für Metallphysik befasst sich Frank Meister seit über 25 Jahren mit der Planung und Umsetzung von Innovationsprojekten. Dabei konnte er sowohl als Entwicklungsingenieur als auch als ZAB-Technologiegutachter wertvolle Erfahrungen sammeln. Seit 2000 ist er Berater für Technologie- und Innovationsprojekte in der Privatwirtschaft.

Das Beratungsunternehmen

Die ATeNe GmbH, gegründet Mitte der 1990er Jahre, ist ein autorisiertes Beratungsunternehmen mit Standorten in Berlin, Potsdam und Aalen. Die go-Inno-Berater arbeiten teilweise seit dem Jahr 2000 in diesem BMWi-Beratungsprogramm. Frank Meister ist Mitgründer und einer der geschäftsführenden Gesellschafter.