Der smarte Assistenzroboter „Pepper“ – Praxisbeispiel 38

Potenzialanalyse

© CleverGuides GmbH

Die Projektidee

Das Unternehmen CleverGuides GmbH entwickelt seit über sechs Jahren Applikationen und Erweiterungen von Assistenzsystemen. Im Fokus steht dabei ein persönlicher Serviceroboter namens „Pepper“, der von der französischen Firma Aldebaran entwickelt wurde. Er ist in der Lage, in begrenztem Maße natürliche Sprache zu verstehen und zu verwenden. Pepper wird bislang hauptsächlich in Bibliotheken, Museen, Banken und Versicherungen sowie öffentlichen Einrichtungen eingesetzt, um Kunden zu begrüßen und ihnen bei leichten Standardfragen zu helfen.
Um das System auch im medizinischen Umfeld und in der Pflege einsetzbar zu machen, will die CleverGuides GmbH in einem nächsten Ausbauschritt den Fokus auf Funktionserweiterungen im Bereich humanuider Verhaltensweisen und menschlichem Interaktionsvermögen legen. Die bisherigen menschlichen Verhaltensweisen des Robotersystems sollen weiter ausgebaut werden, um damit dem Unternehmen den Eintritt in ein neues Marktsegment zu ermöglichen.

Übergeordnetes Ziel ist es, dem ­Robotersystem Pepper menschliches Interaktionsverhalten beizubringen und dafür die entsprechenden ­Applikationen, Softwarekomponenten und Serviceleistungen zu entwickeln, die gleichzeitig eine Basis für spätere ­Fortentwicklungen bilden.
Dr. Friedrich-Carl Schäfer, ­Geschäftsführer ­CleverGuides GmbH

Die Herangehensweise

Zur weiteren Konkretisierung der Projektidee wandte sich das Unternehmen an das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz autorisierte Beratungsunternehmen GBH Consulting GbR. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen wurde in einem ersten Schritt eine Potenzialanalyse zur Einschätzung des technischen Entwicklungs- und wirtschaftlichen Vermarktungspotenzials durchgeführt. Daran anschließend erfolgte eine Definition von Projektzielen und Handlungsfeldern, um darauf aufbauend erste Arbeitspakete zu definieren. Ergänzend hierzu wurde eine Analyse der Leistungsfähigkeit des Unternehmens hinsichtlich der verfügbaren technologischen, finanziellen und personellen Ressourcen durchgeführt. Abschließend wurden mögliche Förderprogramme recherchiert und die Voraussetzungen zu deren Beantragung zusammengefasst.

Der Lösungsansatz

Im Rahmen der Beratungsleistung wurde ersichtlich, dass sich für den modifizierten Roboter „Pepper“ deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten als mit (modifizierten) Industrierobotern auftun. Hierzu gehört der Einsatz als Empfangsroboter für Messen und Veranstaltungen zur Begrüßung und Klärung typischer Fragen, selbstständiger Produkt- oder Dienstleistungsberatung sowie gastronomischer Bewirtung der Besucher. Im Bereich des Assistenz- und Pflegesystems kann der Roboter Betreuungsaufgaben hilfsbedürftiger Personen übernehmen, das Personal durch Patientenanamnese und Vorbereitung weiterer Leistungen unterstützen, die Auslieferung von Medikamenten durchführen sowie individelle Gesprächsangebote anbieten.
Es wurde ebenfalls deutlich, dass sich das Marktumfeld für Serviceroboter stark positiv entwickelt. Die steigende Nachfrage nach automatisierten Lösungen in verschiedenen Branchen, einschließlich Gesundheitswesen, Haushalt, Logistik und Fertigung kann mit den geplanten Funktionserweiterungen in großem Umfang abgedeckt werden.

Die internen Ressourcen des ­Unternehmens liegen primär im Bereich der Softwareentwicklung und ­methodischen Kommunikation. Es gilt, diese Fähigkeiten gezielt einzusetzen, um dadurch schnelle Entwicklungs­erfolge zu generieren, die eine zügige ­Teil-Vermarktung zulassen.
Marc-Philipp Graf von Bethusy-Huc, Geschäftsführer GBH Consulting GbR

Der Gutscheinvorteil

Aus dem genutzten go-inno-Innovationsgutschein resultieren für das Unternehmen hohe Zeitvorteile in der Planung sowie eine genauere Einschätzung benötigter personeller und finanzieller Entwicklungsmittel.
CleverGuides hat den Robotorer „Pepper“ mittlerweile auch mit KI-Anwendungen verbunden, u.a. mit ChatGPT. Damit ist es möglich, auf eine sehr breite Wissensbasis zurückzugreifen und die Erkennungsrate von Fragen und Themen zu verbessern. „Pepper“ ist nun fähig, deutlich realistischere Gespräche zu führen.